Holzzerstörende Untersuchungsverfahren

Unter holzzerstörenden Verfahren werden vor allem bohrende Diagnoseverfahren verstanden. Resistographen, wie auch Zuwachsbohrer hinterlassen im Baum Löcher, die in gesunden Bäumen nur ein geringes Problem darstellen, da der Baum die Wunden wieder verschließt. Wurde keine Infektion in die Wunde eingebracht, bleibt der Eingriff ohne merkliche Folgen.

Führt man jedoch eine solche Untersuchung an einem Baum durch, der bereits an einer Infektion erkrankt ist, kann das dem Baum großen Schaden zufügen. Mit Pilzen, Bakterien oder Viren infizierte Bäume bilden eine Barrierewand (CODIT-Modell) um die befallenen Bereiche. Wird eine solche Barrierewand durchbohrt, können beim späteren Herausziehen des Bohrwerkzeuges Erreger in gesunde Baumbereiche mitgezogen werden. Das Problem bohrender Diagnoseverfahren ist nicht das Loch von außen, sondern das Durchbrechen von Barrierewänden im Bauminneren, welches zur Neuinfektion gesunden Holzes führen kann!

Das Thema "bohren oder nicht bohren" ist umstritten. Da es jedoch auch mit Hilfe der sogenannten zerstörungsfreien Verfahren möglich ist, dieselben Informationen zuverlässig zu erlangen, führen wir selbst keine holzzerstörenden Untersuchungsmethoden durch.

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